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Wetzlich: Familienunternehmen mit Tradition

Wetzlich Optik-Präzision GmbH, Viersen
Wetzlich: Familienunternehmen mit Tradition

Schon 1935 war die Firma Wetzlich als Glasgroßhandel in Dresden gegründet worden, startete nach dem Krieg 1949 in Köln neu und operiert inzwischen von Viersen aus. Zwar schätzen die Kunden Qualität und Zuverlässigkeit ihres Glaslieferanten, nur drang eben diese Qualität und Zuverlässigkeit wenig über einen festen Kundenstamm hinaus. Die Firma tat Gutes und sprach zu wenig darüber.

Inzwischen hat sich daran einiges geändert. Seit etwa einem Jahr betreut Florian Gisch als Marketingleiter das Unternehmen. Gisch ist gelernter Augenoptiker, kommt aus einer Koblenzer Augenoptiker-Familie, wuchs mit der Optik auf. Schon während seiner dreijährigen Ausbildung fing er ein BWL-Studium an. Sicher mit dem Hintergrund, einmal den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Im Laufe der Zeit verschob sich die Interessenlage, er probierte etwas anderes aus. Nach dem Grundstudium arbeitete er ein dreiviertel Jahr in der Wirtschaftsprüfung. „Es hieß damals, das sei ein Job mit Perspektive“, erklärt Florian Gisch. „Nur gefiel mir nicht, dass es ein rückblickendes Geschäft war. Man greift nicht mehr aktiv ein. Ich wollte gestalterisch tätig werden.“

Gisch hatte sich im Hauptstudium auf Marketing und Unternehmensführung spezialisiert. Als die Diplom-Arbeit anstand, lag wieder die Augenoptik nahe. Er ging zu einem japanischen Glashersteller, war dort anschließend knapp drei Jahre als Produktmanager tätig.
Perspektiven müssen erkannt und genutzt werden. Als Gisch mitbekam, dass bei der Firma Wetzlich niemand für Marketing zuständig war, die Stelle über ein Jahr lang gar nicht besetzt, wechselte er nach Viersen. „Bei unseren Materialien war, das muss man wirklich sagen, Überarbeitungsbedarf. Eine Herausforderung für mich. Ich hatte die Möglichkeit, Marketing von Null an aufzuziehen.“ Wobei er keine Überzeugungsarbeit leisten musste. Die Inhaber der Firma, die immer noch in Familienbesitz ist, vertrauten dem 28-jährigen Florian Gisch die Marketing-Abteilung an.
„Unser großes Thema ist, dass wir alles möglich machen für unsere Kunden. Zwar hat Wetzlich eine klare Linie, die durchgängig zu erkennen ist, aber wir weichen von dieser klaren Linie auch ab, wenn ein Kunde zum Beispiel ein anderes Glas, eine andere Werbung für sich haben will. Wir versuchen, unsere Kunden nicht in starre Strukturen zu pressen, sondern versuchen stets, unsere Strukturen den Bedürfnissen unserer Kunden anzupassen.“
Mit den Augenoptikern pflegt die Firma Wetzlich eine langjährige Zusammenarbeit. Man kennt sich oft seit dreißig Jahren und ist sich treu. Das ist in heutigen Zeiten, in denen die Glaslieferanten teilweise alle zwei Jahre durchgewechselt werden, ein unschätzbarer Vorteil. Auch Florian Gisch ist überzeugt: „Wenn man eine Partnerschaft pflegt, bringt einen das weiter. Da ist Marketing nicht immer das Vorrangigste. Das ist dann ‚nice to have’. Aber wir haben auf unsere Aktionen eine sehr positive Resonanz bekommen und wurden im letzten Jahr deutlich mehr wahrgenommen. Inzwischen sind wir dazu übergegangen, alle Augenoptiker mit unseren Mailings anzuschreiben, um uns wieder bekannter zu machen.“
Wenn auch dem einen oder anderen Kunden sehr wichtig ist, dass die Firma in Familienhand ist und man jederzeit einen Ansprechpartner hat, ist doch das Sortiment genauso wichtig. Neueste Anschaffung im Hause Wetzlich ist die Freiformstraße. Thema des letzten Jahres war der Wechsel bei den Gleitsichtgläsern von Außen- auf Innenprogression. Das ist damit herstellbar. Ebenso das zusätzliche Angebot bei Einstärkengläsern von Sphären und Asphären bis Bisphären und Multiasphären. „Mit Erscheinen der neuen Preisliste im Mai sind wir auch mit der Sortimentsumstellung weitgehend fertig. Durch diese Freiform-Maschinen haben wir eine ganze Menge anderer Möglichkeiten bekommen, um ein komplett neues Produktsortiment auf die Beine zu stellen“, kündigt Florian Gisch an.
Wichtiges Geschäft der Firma Wetzlich ist auch die Einschleifwerkstatt. Ein Geschäftszweig, der immer besser geht. Hier werden vor allen Dingen die komplizierten Vorgänge bearbeitet. UPS holt ab, liefert in Viersen am nächsten Morgen an, der Auftrag wird fertig gestellt und geht wieder per UPS an den jeweiligen Augenoptiker heraus. Das Glasbruchrisiko liegt bei Wetzlich. Ein Service, der immer öfter in Anspruch genommen wird, denn Sportbrillen mit 6er oder 8er Basiskurve zu verglasen, ist auch nicht jedermanns Sache. Aber es gibt auch Augenoptiker, die alles per Fernformrandung bestellen.
„Wir haben nicht das Budget großer Firmen und müssen kleiner und effizienter denken. Aus einem kleinen Budget das Maximum herauszuholen, ist meine Aufgabe.“ Florian Gisch kann stolz sein auf das bereits Erreichte. Seine Unterlagen sind eine Hilfe und Unterstützung für die Kunden. Nur ausruhen auf seinen Lorbeeren ist nichts für den heute 29-Jährigen. Er sattelte in den letzten Jahren noch seinen MBA mit Schwerpunkt e-business in England auf die Ausbildung, schreibt gerade seine Abschlussarbeit. Sicher auch zum Vorteil des Familienunternehmens mit Tradition, der Firma Wetzlich.
Ulla Schmidt
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