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Brillen mit Charakter

‚Die Brille’/ Staatl. Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart
Brillen mit Charakter

Alexander Oster führt in der zweiten Generation zwei Optik-läden in Stuttgart, die seit über 30 Jahre bestehen. Obwohl beide Läden in guten Laufgegenden um die Markthalle herum liegen, bemüht sich Oster, zusätzlich auf sie aufmerksam zu machen. Kunstausstellungen in seinen Läden ist man schon gewohnt. Er ist aufgeschlossen gegenüber allem Neuen. Das führte zu seiner neuesten ‚Ausstellung’ im Fenster.

Die Diplom-Designerin Ulrike Rogler ist künstlerische Mitarbeiterin der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. Die Studenten müssen im 3. Semester für die Studiengänge ID und ED die Gestaltungsübung II ablegen. Die Gestaltungsübung II ist ein Pflichtschein.

„Durch mein eigenes Interesse an strategisch-kreativen Prozessen im Design,“ erklärt Ulrike Rogler, „war das Ziel bei der Formulierung der Aufgabe, aus besonderen Eigenheiten und Vorlieben, bestimmten Attributen und persönlichen Tendenzen einer Person eine gestalterische Leitidee zu entwickeln. Diese sollte in einem Produkt zum Ausdruck gebracht und formal, materiell oder funktional eine Verbindung zwischen dem Charakter und seinem Produkt schaffen. Brillen schienen mir hierfür gut geeignet, denn sie geben immer auch einen Aufschluss über die Person des Trägers. Daraus formulierte ich die Aufgabe für einen frei gewählten Charakter, real oder fiktiv, historisch oder gegenwärtig. In Teams sollte eine Brille mit dazugehörendem Etui entworfen werden. Es wurden zunächst drei Modellideen für drei Charaktere anhand von Skizzen präsentiert. Vorwiegend wurden die Entwürfe auf Transparentpapier über einem Foto der Person gezeichnet. Auf diese Weise wurden erste Fragen zur Form, Materialien und dem grundsätzlichen Anwendungsbereich geklärt. Die ausgestellten Entwürfe wurden als Design- und Funktionsmodelle von den Studierenden vorwiegend in den Werkstätten der Akademie in klassischen Modellbauverfahren oder mittels CAD-Daten in 3D-Plottverfahren realisiert.“
Hier kommt jetzt Alexander Oster ins Spiel. Da in Stuttgart bekannt ist, dass der Augenoptiker allem Neuen gegenüber aufgeschlossen reagiert, wandte sich Ulrike Rogler an ihn mit der Bitte, sich die entstandenen Werke einmal anzuschauen. Oster reagierte spontan und war begeistert: „Die Sachen sind richtig kreativ. Originelle Ideen mit zum Teil ganz neuen Ansichten in Richtung Brille. Die Studenten haben erstaunlicherweise ganz viele Dinge berücksichtigt, die bei einer Brille als ‚Muss’ anzusehen sind. Andere Sachen können nachträglich mit Leichtigkeit eingefügt werden. Die Brille für Rambo zum Beispiel kann ich mir sehr gut als Skibrille vorstellen. Auch die Etuis gefallen mir außerordentlich gut. Das Wickel-etui erstaunt zum Beispiel von der Umsetzung.“
Alexander Oster nahm die Brillen als Ausstellung in seinem Schaufenster auf und fühlt sich bestätigt. „Das schlägt richtig Wellen. Die Leute bleiben stehen, unterhalten sich über die Exponate. Die Studenten sind im Gespräch und wir mit unseren Läden auch.“ Oster ist so angetan von den kreativen Ideen, dass er sich mit der Industrie in Verbindung setzen will. Vielleicht greift der eine oder andere Hersteller die Ideen der Studenten auf. Wert sind sie es allemal. Schauen Sie selbst.
Ulla Schmidt
Fotos: Frank Herrmann/Rogler
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