Als der junge Karlheinz Hotstegs seine Firma aufbaute, dachte er weniger an Hilfe für den Augenoptiker. Er wollte – wie wir alle – in erster Linie Geld verdienen. Gern in einem seiner gelernten Berufe: Uhrmacher, Goldschmied und Augenoptiker. Er fing in der Augenoptik an und lieferte zunächst Brillenketten.
Brillenketten, -kordeln und Sportbänder sind auch heute noch ein Thema bei Hotstegs. Inzwischen hat sich der Senior aus dem täglichen Geschäft mehr oder weniger verabschiedet und die Söhne Stefan und Holger ‚ins Rennen‘ geschickt. Sie sind heute verantwortlich für Geschäfte, die immer noch auf die Augenoptik spezialisiert sind: Auf Hilfe für den einzelnen Augenoptiker.
Das fängt zunächst mal mit dem Reparatur-Service an. Sie als Augenoptiker vor Ort kennen das Problem. Da kommt ein Kunde mit einer Brillenleiche in der Hand. ‚Ganz plötzlich und ohne eigenes Zutun‘ sieht die Brille aus wie nach einem Dampfwalzenüberfall. Eine neue Fassung darf es nicht sein, denn das Kundenherz hängt genau an diesem Schrottstück. Vielleicht ist der Kunde zu einer zusätzlichen Brille zu überreden – aber nur, um die alte zu schonen und die muss erst mal repariert werden. Da ist guter Rat überhaupt nicht teuer. In diesem Fall hilft der Reparatur-Service Hotstegs. Die Werkstatt ist ausgerüstet wie kein Augenoptiker sie haben kann und spezialisiert auf alle ‚Krankheitsfälle‘. Kann Hotstegs die Brille nicht reparieren, kann es niemand. Allein 40 Menschen sind in der Reparaturabteilung beschäftigt. Jeder ist für seinen Auftrag verantwortlich, kann jederzeit Antwort auf die Frage nach dem Stand der Dinge geben – und der wird gern erfragt, wenn die Brillen fast noch nicht bei Hotstegs angekommen sind. Kunden sind ungeduldig.
Aber die Firma besteht nicht nur aus der Service-Abteilung. Sie bekommen bei Hotstegs die eingangs erwähnten Brillenketten. Sie bekommen Tauch-, Lese-, Puppenbrillen – um nur mal ein Beispiel zu geben. Und was Sie noch bekommen, ist Hilfe. Hilfe, wenn mal wieder ein Fassungshersteller oder Vertrieb insolvent geworden ist. Denn Hotstegs kauft Insolvenzen auf, leistet in vielen Fällen den Service, bis ein neuer Vertrieb gefunden ist. Gibt es keinen Nachfolger, sind die Ersatzteile (oder ganze Fassungen) bei Hotstegs zu finden. So lange, bis auch die letzte Fassung verkauft ist. Eine unschätzbare Hilfe, wenn wieder mal ein Kunde vor Ihnen steht mit seiner Lieblingsfassung, an der zum Beispiel ein Bügel geschrottet ist und Sie genau wissen, die Lieferfirma gibt es nicht mehr. ‚Nicht verzagen – Hotstegs fragen‘, möchte man sagen.
Gar nicht so falsch, denn Hilfe wird dort in jedem Fall geboten und sei es, dass ein neuer Bügel gebaut wird. Und nicht nur Fassungen gehören zu den Insolvenzen. Kollektionskoffer gehören ebenfalls dazu. Die schönsten Koffer sind für einen Spottpreis abzugeben und wären vielleicht für einen Handelsvertreter eine große Hilfe – wenn er nur bei Hotstegs danach fragen würde.
Auch die abgebildeten Plakate sind zu haben. Sie sind firmenneutral angelegt, und haben eine jahrelange Gültigkeit. Nur setzt da die vorhandene Anzahl ein zeitliches Limit. In diesem Fall gilt: Wer zuerst kommt, der mahlt zuerst, denn von einigen Plakaten gibt es nur noch 30 Exemplare.
Das Angebot der Firma sprengt inzwischen einige Lagerhallen. Die Mitarbeiter sind froh, dass neue größere Gebäude in Angriff genommen werden. Die Hin- und Herfahrerei zwischen den einzelnen Lagerstätten und den Büros hat dann ein Ende und Ihnen – dem anrufenden Augenoptiker – kann noch schneller geholfen werden.
Ulla Schmidt
Fotos: Frank Herrmann
Teilen:
