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„Stilberatung kann man lernen“

Top 100 Optiker 2006
„Stilberatung kann man lernen“

„Stilberatung kann man lernen“
Über die große Resonanz auf die Aktion „Top 100 Optiker 2006“ haben wir wiederholt berichtet. Inzwischen ist die Auswertung abgeschlossen und die 100 Augenoptiker ausgewählt. Die BGW GmbH, die die Aktion ins Leben gerufen hat, lädt die Gewinner am Freitag, den 13. Januar, zur Preisverleihung ins Münchner Kempinski-Hotel „Vier Jahreszeiten“ ein. Dort treffen die prämierten Augenoptiker auf Nina Ruge, die als Schirmherrin für die Aktion fungierte. AO-Chefredakteur Theo Mahr hat mit der Fernsehmoderatorin gesprochen.

Die Aktion „Top 100 Optiker 2006“, die der Unterstützung der mittelständischen Betriebe dient, haben Sie spontan unterstützt. Warum?

Weil ich den Augenoptikern, die mich im Laufe der Jahre in verschiedenen Städten betreut haben, sehr, sehr dankbar bin – für ihre hochprofessionelle Beratung, ihre Trend- und Stilsicherheit. Die richtige Brille zu finden, mit der ich optisch und sehtechnisch glücklich bin, das ist – bitte verzeihen Sie mir den Vergleich – ein bisschen wie die perfekte Beratung beim Kauf von Dessous: Sehr intim und im besten Falle mit dem Effekt, aus einer Schwäche eine Stärke zu machen.
Sie bezeichnen sich selbst als begeisterte Brillenträgerin, sind aber im Fernsehen eher „ohne“ zu sehen. Auch viele andere Prominente sind eher ohne Brille zu sehen. Sehr wenige agieren als Testimonials für optische Produkte. Was sind die Gründe?
Fernsehen wirkt wie ein Vergrößerungsglas – alles, was auf dem Bildschirm geschieht, hat eine größere Bedeutung und Wirkung als in der Realität. Da bislang nur ältere Moderatoren Brille trugen oder solche, die als besonders intellektuell gelten (in politischen Talkshows wurde und wird die Brille oft bewusst zur Stärkung des „Kompetenz-Images“ eingesetzt, siehe Erich Böhme u. a.) – färbt das stark auf jeden Brille tragenden Moderator ab. Noch. Das mag sich ändern!
Ist die Brille am Ende doch nicht sexy genug?
Wer stark in Schablonen und Klischees denkt, dem mag das vielleicht noch so gehen. Plötzlich „Ruge mit Brille“ auf dem Bildschirm? Uuups, die braucht die jetzt also. Na, die ist ja auch nicht mehr die jüngste… Allerdings: Wenn ich – wie immer – Brille im Alltag trage, dann höre ich oft, besonders von Männern, dass sie sie durchaus sexy finden. Doch Fernsehen ist – wie gesagt eine andere, klischeebesetzte Realität.
Wieviele Brillen besitzen Sie? Und wo kaufen Sie sie? Sind Sie Stammkunde, markentreu oder Wechselkäufer?
Puh, ich habe so um die zehn Brillen, davon die Hälfte Sonnenbrillen mit geschliffenen Gläsern. Meistens trage ich aber nur eine oder zwei verschiedene. Ich kann manche Brillen einfach nicht wegwerfen, weil sie mir erstens immer noch stehen – und zweitens haben sie mich so lange so innig durch mein Leben begleitet, dass ich das schale Gefühl hätte, ein Stück von mir selbst zu „entsorgen“ … Übrigens kaufe ich immer bei demselben Optiker. In jeder Stadt, in der ich bisher gelebt habe, hatte ich einen Lieblingsoptiker. Markentreu bin ich überhaupt nicht. Mich interessiert nur, was mir steht und was nicht.
Was erwarten Sie von einem Augenoptiker? Was ist Ihnen beim Besuch in einem Fachgeschäft wichtig?
Ich möchte immer von demselben Optiker beraten werden und ich möchte, dass er, wenn ich komme, auch gleich Zeit für mich hat. Also melde ich mich immer hochoffiziell an. Gestern erst habe ich eine E-Mail von ihm bekommen, dass er künftig auch außerhalb der Geschäftszeiten Termine annehmen würde. Toll! Und dann schätze ich es unendlich, wenn mich mein Optiker so weit als Typ kapiert, meinen persönlichen Stil inhaliert, dass er mich auch zu ungewöhnlichen Modellen verführen kann, mit denen ich vielleicht zunächst etwas fremdele – dann aber deren Genialität erkenne. Gerade in puncto Brille sind die, meisten Menschen – wie ich! – oft viel konservativer und weniger experimentierfreudig als in anderen Stilfragen des Lebens. Da muss ich „gestuppst“ werden! Erstklassige Beratung zur Glasauswahl, Tönung etc. empfinde ich als Voraussetzung für diese besondere Art der Lebensabschnitts-Vertrauensbildung mit meinem Optiker!
Die Branche klagt – wie andere auch – über die Kaufzurück- haltung. Wussten Sie, dass sich der durchschnittliche Brillenträger nur alle vier bis fünf Jahre eine „Neue“ zulegt?
Klar. Das hat aber sicherlich auch etwas damit zu tun, dass viele eine Brille immer noch als eine leidige Notwendigkeit empfinden, die dann auch noch diesen faden „Kassenerstattungs“-Hauch in sich trägt, dieses Medizinische, das der Augenarzt verschreibt – mit dem klinischen Charme der Rezept-Verordnung. Dass eine tolle Brille eines der schönsten Geschenke sein kann, das man einem engen Freund oder dem Lebenspartner machen kann, das ist noch nicht in vielen Herzen drin! Ich habe meinem Mann schon zwei wunderbare Brillen geschenkt – allein das gemeinsame Aussuchen fand ich toll!
Wie könnten Augenoptiker in ihrem Marktumfeld diesen Trend durchbrechen und mehr Kunden anlocken? Was würde Sie ansprechen?
Genau das tun, was mein Optiker tut: Ein phänomenales Gespür entwickeln für den „Typ“, den der Kunde darstellt – und dafür, in welche Richtung er sich eventuell verändern möchte. Damit kann er ihm durchaus ein Stückchen heitere „Lebenshilfe“ leisten oder ein Stück „Kauflustgewinn“, je nachdem. Perfektion und Sensibilität in Sachen Stil und Trendberatung sind nicht jedem in die Wiege gelegt, doch ich denke, das lässt sich lernen, trainieren!
Wir sind kein mächtiger Verband, können und wollen natürlich keine Schleichwerbung für Produkte, aber : Was müssten die „Top 100 Augenoptiker 2006“ oder wir tun, damit Sie in einer der folgenden Sendungen mit Brille zu sehen sind oder ein flammendes Plädoyer für den Besuch beim Augenoptiker halten?
Von wegen! Das werde ich sicherlich nicht tun, denn wie Sie es treffsicher formuliert haben: Das wäre Schleichwerbung! In meiner Sendung berichte ich über Prominente – und nicht über Besuche beim Optiker! Wenn Sie uns allerdings Anastacia vermitteln können – und wir sie mit der Kamera beobachten, wie sie ihr neuestes Modell auswählt, dann wäre das durchaus ein Thema für uns! Außerdem: Ich treffe so viele Menschen, Journalisten, Fotografen MIT Brille auf der Nase – das ist doch auch ein ziemlich starkes Signal, oder?
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