Startseite » News » Branche & Köpfe »

Solidität

Einschleifservice Bahr, Wuppertal
Solidität

Als aufmerksamem Leser des AUGENOPTIKERs sind Ihnen sicher schon die regelmäßigen kleinen Geschäfts-Anzeigen im ‚Gelben Teil’ aufgefallen. Anzeigen, die einen Einschleifservice anbieten. Wir haben uns eine ‚herausgepickt’ und wollten wissen, wer hinter Einschleifservice Bahr steckt.

Dörthe und Ulrich Bahr sind die Eigentümer. Dörthe Bahr lernte die Augenoptik von der Pieke auf. Von vornherein war sie ein ‚Werkstattfreak’, träumte von einer eigenen Werkstatt. „Tun und lassen was ich will, mein eigener Herr sein. Aber irgendwie habe ich mich nicht getraut, für meinen Traum eine sichere Stelle aufzugeben.“

Den buchstäblichen Tritt gab ihr der Ehemann, Ulrich Bahr. Er kommt aus einer ganz anderen Branche, arbeitete bei mehreren Personaldienstleistern und war ganz eindeutig wagemutiger als seine Frau. Eines Tages kam er nach Hause, legte der Gattin die Gewerbeanmeldung unter die Nase und sagte, „wir machen das jetzt“.
Der erste Schleifautomat fand im September 2003 seinen Platz noch in der Küche. Dörthe Bahr arbeitete ‚hauptamtlich’ als Augenoptikerin, ‚nebenamtlich’ lief der Einschleifservice. Aber bereits nach einem Monat kündigte sie ihren Job beim letzten Arbeitgeber und war von Stund an Unternehmerin. Ihre ehemaligen Chefs – angefangen beim Ausbilder – waren ihr nicht gram, empfahlen sie im Gegenteil weiter. Ihr Unternehmen entwickelte sich langsam.
Heute besteht der Einschleifservice Bahr drei Jahre, Dörthe und Ulrich Bahr beschäftigen zwei Mitarbeiterinnen, mit denen eine Jahresarbeitszeit vereinbart ist. Beide sind Augenoptikerinnen, eine war sogar im Prüfungsausschuss. Fachkräfte eben. Die Jahresarbeitszeit erlaubt dem Einschleifservice eine enorme Flexibilität. ‚Brummt es’, läuft für beide die Arbeit ‚open end’. Ist es etwas ruhiger, gehen die Damen nach Hause. Wochenendarbeit ist keine Seltenheit. Für Dörthe und Ulrich Bahr sowieso nicht.
„Die Werkstatt ist unser Baby“, bestätigen beide. „Das Geschäft geht immer vor. Zur Zeit sagen wir alles Private ab, weil so viel zu tun ist. Unsere Freunde wissen und respektieren das.“
Es geht nicht um Ruhm und Reichtum
Es geht den beiden nicht um Ruhm und Reichtum, zumindest nicht um Reichtum. Ein bisschen Ruhm vielleicht doch, denn die Bahrs haben den Anspruch, für ihre Zuverlässigkeit und Schnelligkeit bekannt zu werden und zu bleiben. Die Aufträge sollen innerhalb eines Tages – maximal zwei – aus dem Haus gehen. Notfalls wird die Nacht durchgearbeitet. Ruft irgendjemand an und betont die besondere Dringlichkeit seines Auftrages, wird das zusätzlich berücksichtigt. Sie haben den sportlichen Ehrgeiz, vom Service her zu den besten zu gehören.
Ihr Gebiet ist nicht auf Wuppertal beschränkt, es ist bundesweit. Die am weitesten entfernten Kunden sitzen in Falkenstein an der tschechischen Grenze und in Österreich. Die Aufträge werden mit UPS und dem Intercity-Express ausgeliefert. Pakete Samstag nachts zur Bahn zu bringen, ist für die Bahrs keine Seltenheit. Im näheren Umkreis wird entweder mit Pedalero (einem Fahrradkurierdienst) oder selbst ausgeliefert. „Wenn es sein muss, machen wir alles. Alles was nötig ist. Wir sagen nie, tut uns leid, das haben wir nicht geschafft. Es wird einfach geschafft.“
Vorausschauend hat sich Ulrich Bahr, der im Einschleifservice für die Endkontrolle und das Kaufmännische zuständig ist, gleich am Anfang die Domain www.einschleifservice.de sichern lassen. Er ist stolz darauf, dass sie bei Google an erster Stelle stehen. „Das hat etwas mit Zugriff auf die Seite und Inhalten zu tun.“
Der Maschinenpark steht längst nicht mehr in der Küche. Er ist viel zu groß und umfangreich. Ein kleines Vermögen steht in der selbst ausgebauten Werkstatt. Aber die Maschinen werden gebraucht und gut ausgenutzt. Denn die Augenoptiker schicken alles. Angefangen von Sonderwünschen bis zur Schmuckfacette. „Die sollen uns alles schicken und sich nicht in der Werkstatt abquälen, wenn sie ihre Zeit für eine gute Beratung nutzen können. Das sind uns die liebsten Kunden, die sehr viel in die Beratung investieren. Wenn wir hier in der Werkstatt sehen, da passt das Glas zur Fassung. Das sind Leute, die ihr Geschäft verstehen, die auch zu schätzen wissen, was wir rausgeben. Die ein paar Euro mehr bezahlen und wissen warum. Am Ende muss ein gutes Endprodukt herauskommen.“
Da kommen dann natürlich auch schon mal Aufträge wie der, als ein Kunde 162 Strasssteine auf die Gläser geklebt haben wollte. Dazu noch bei einer Brille, die längst nicht mehr modern war. Da gilt es 162 mal zu bohren, den Stein einzukleben und anschließend im Lichtbad auszuhärten. So was kann natürlich nicht billig sein, aber der Kunde ist König. Gemacht wird, was der Kunde haben will. Selbstverständlich übernimmt der Einschleifservice auch das Glasbruchrisiko. Und Angst haben die Bahrs vor keinem Auftrag. Selbst die kniffligsten sind ein Ansporn und das scheint sich auch herumgesprochen zu haben. Einige Hersteller geben bei Auslieferung ihrer Fassungen den Einschleifservice Bahr als bevorzugten Verglaser an. Sie verbürgen sich quasi für die Solidität der Bahrs. Nicht schlecht oder?
Ulla Schmidt
Aktuelles Heft


ao-info-Service

Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der ao-info-Service? Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:













Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum ao-info-Service freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des ao-info-Service.
AGB
datenschutz-online@konradin.de