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Mit der Kirche im Dorf geblieben

Ladenbau im kleinstädtischen Umfeld
Mit der Kirche im Dorf geblieben

Die Entscheidung, sich sowohl räumlich als auch vom Erscheinungsbild her komplett zu verändern, ist für einen alteingesessenen Optiker in einem kleinstädtischen Umfeld nicht ganz einfach. Meist gelingt das erst der Nachfolgegeneration, die sich nach außen hin abgrenzen möchte vom elterlichen Stil und Auftreten.

Aber auch Standortprobleme veranlassten die Firma Optik Mahl in Lebach zur Veränderung. Das allerorts leider auftretende Phänomen der ‚Stilllegung‘ von Ortskernen durch städtebauliche Fehlentscheidungen und durch die Konzentration von Gewerbe außerhalb der Ortschaften auf der grünen Wiese und das daraus folgende ‚Verwahrlosen‘ von Fußgängerzonen, brachten den Inhaber zum Nachdenken. Letztendlich fand sich ein geeignetes Objekt direkt im eigentlichen alten Ortskern. Ein bestehender historischen Anbau an der Kirche. Eine spannende Entscheidung, da die neuen Räumlichkeiten nicht nur direkt bei der Kirche liegen, sondern sozusagen eine direkte Anbindung haben. Aber was gibt es Zentraleres als den Kirchplatz?

Die Innenarchitektin ist begeistert: „Wenn es gut läuft, können wir ja den Kirchenraum noch dazunehmen … !“ Die Begeisterung liegt seitens der Planerin Andrea Fritz von der Möbel und Raum GmbH in Michelstadt natürlich in der Spannung zwischen alt und neu. Besser und individueller als vor den alten Backsteingemäuern und zwischen vorgegebenen Säulengängen kann man sich ihrer Meinung nach nicht präsentieren. Die begeisterte Planerin greift sofort die Gegebenheiten auf.
Die Backsteinmauern bleiben unberührt. Die Brillenpräsentation findet auf Glaspaneelen statt und die Möbel stehen auf Glassockeln. Sie schweben optisch. Die Raumatmosphäre bleibt erhalten und trotzdem gibt es eine klare und sortierte Ausstellung der Fassungen auf waagrechten Glasborden, die mattiert sind und wie ein Unterstrich der einzelnen Fassung eine Bühne geben.
Für Familie Mahl war es eine wichtige inhaltliche Entscheidung, in ihrem neuen Ambiente keine ‚Störungen‘ zu dulden durch das Ansammeln von Displays, Plakaten, Labelaufstellern oder sonstigen Werbemitteln ihrer Zulieferer. Um Atmosphäre zu schaffen und Farbe mit in die Gestaltung einzubringen, wurden große, quadratische Lichtbilder oberhalb der Brillenbühnen vor die Wand montiert. Hier ‚markieren ganz normale Menschen‘. Es war Frau Mahl sehr wichtig, hier nicht ausschließlich magersüchtige Models oder ewig jung gebliebene Schönheiten als Kunden anzusprechen. Bilder von ganz normalen Menschen und Gesichtern mit Aussagekraft, Falten und Furchen, laden den Kunden zum Besuch ein. Es fanden sich nach sensibler Suche Köpfe, die rot eingefärbt die Kunden ansprechen und gleichzeitig im Raum durch ihre Farb- und Lichtstimmung für Atmosphäre sorgen. Unmerklich geben sie dem Kunden eine Orientierungshilfe.
Die Möbel sind aus dunkel gebeizter Esche gebaut. Sie wirken fast schwarz. Das planerische Konzept sieht alle waagrechten Flächen in hellem Linoleum vor. Es lädt durch seine natürliche, warme Optik ein. Es ist robust und unempfindlich. Die Flächen stehen dem dunklen Holz und dem rotbraunen Stein hell gegenüber. Sie hellen den Raum auf.
Der gesamte Kirchenvorraum ist durch die tragenden Säulenbögen architektonisch in drei Bereiche gegliedert.
Neben zwei großzügigen Sitzberatungsplätzen im hinteren der drei Räume steht im mittleren dem Kunden ein lockerer Stehplatz zur Verfügung. Hier kann er ohne den Optiker auch Fassungen in die Hand nehmen und anprobieren. Andrea Fritz nannte als Arbeitsbegriff für dieses Möbel ‚Brillentrog‘. Im offenen, oberen Bereich des Containers liegen hier Brillen zum Anfassen. Darüber ist ein verschiebbarer Tisch in Stehhöhe gelagert, der als Ablage dient für den Kunden. Auch einen flexiblen Spiegel hat er hier zum ungestörten Anprobieren. Im Stauraum unter diesem Tisch sind Schubladen für annähernd 300 Brillen untergebracht. Neben dem herkömmlichen System in Schaumstoff-Schrägablagen sind zusätzlich schicke Holztabletts integriert, in denen kollektionsweise Fassungen gelagert sind und dem Kunden als Ensemble zur Auswahl vorgelegt werden können.
Eine nette Geste und symptomatisch für den Umgang der Familie Mahl mit ihren Kunden ist auch die optisch betonte, im Kassenbereich untergebrachte, Kaffeebar. Hier stimmt alles. Selbst die Tassen sind im passenden Rot ausgewählt. Der Kunde kann an einer Stehtheke auf Barhockern warten. Oder aber er setzt sich auf einen der einladenden Clubsessel im Eingangsbereich und trinkt dort seinen Espresso.
„So soll es sein“, meint Herr Mahl. „Unsere Kunden sollen sich gerne bei uns aufhalten. Wir wollen eine persönliche Bindung zu unserem Kunden aufbauen, indem wir ihm hier in Lebach etwas bieten, was er sonst vielleicht nur in der Stadt bekommen kann. Und dabei wollen wir sozusagen mit der Kirche im Dorf bleiben. Bei diesem Vorhaben hat uns die Firma Möbel und Raum tatkräftig unterstützt.“
Weitere Informationen von Möbel und Raum GmbH, Michelstadt
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