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„Im Dienste Ihrer Majestät“

AS Brillenmode GmbH, Hamburg
„Im Dienste Ihrer Majestät“

Welcher Schauspieler im neuen ‘James Bond’ den Hauptdarsteller mimt, ist lange vorher bekannt. Welche Damen ihm ‘zur Seite stehen’, weiß man ebenfalls recht zeitig. Wie aber die Brillen aussehen, die im Film getragen werden, hält Ralf Schimmelpfeng geheim – er weiß es, denn er vertreibt die Fassungen.

Ulla Schmidt Fotos: Frank Herrmann

„Es ist sicher, dass wir die Fassungen bekommen. Die neuen Modelle kommen jeweils im Januar, März und April. Es ist auch sicher, dass die Firma EGO Optik in Stockholm jeweils limitierte Auflagen herstellt. Wenn die Fassungen dann verkauft sind, sind sie allerdings weg. Es gibt nichts nach und alle müssen dann auf eine neue limitierte Auflage warten,“ enthüllt Ralf Schimmelpfeng und ist froh, noch andere – nicht limitierte – Marken bieten zu können.
Die Optik im weitesten Sinne hat der gebürtige Norddeutsche mit der Muttermilch aufgesogen. Seinem Urgroßvater gehörte die Barometer-, Thermometer- und Hygrometer-Fabrik Scholz in Hamburg. Die Fabrik gibt es heute nicht mehr, die Nachfahren kümmerten sich ausschließlich um die Augenoptik. Ralf Schimmelfeng arbeitete im väterlichen Betrieb. Als die Selbständigkeit aufgegeben wurde, mochte er nicht unselbständig unter ‘einem anderen Herrn dienen’ und wechselte die Branche. Im Büromöbelbedarf eines Freundes sammelte er Erfahrungen im Aussendienst, um dann nach zwei Jahren festzustellen, dass ihn die Augenoptik nicht los ließ. „Außerdem sind Brillen deutlich leichter zu schleppen als Schreibtische,“ meint Ralf Schimmelpfeng trocken. Eine Tatsache, der man sich nicht verschließen kann.
Seine anschließende Tätigkeit als Außendienstler bei Kriebel nahm ein Ende, als Schimmelpfeng für sich beschloss „was andere können kann ich auch“. Der Weg zur Selbständigkeit in den Brillenvertrieb begann mit ‘Glasnost’. Glasnost hießen die Fassungen, die seine junge Firma Primavista vertrieb und in die damalige Zeit der Öffnung von Ost und West bestens hineinpassten. Schon allein der Name half beim Verkauf, zudem waren die Metallfassungen modisch und preiswert.
1991 kam für den Jungunternehmer die entscheidende private Wende, die sich inzwischen auch positiv beruflich bemerkbar gemacht hat. Auf einer Party in Dänemark lernte er die Dänin Annemette kennen, die für ihn nach Deutschland ‘auswanderte’. Die Fremdsprachenkorrespondentin mit kaufmännischer Ausbildung arbeitet heute in der eigenen Firma; sie ist zudem versiert in Buchhaltung und allen Formalitäten, die den Export betreffen. AS Brillenmode bedeutet Annemette Schimmelpfeng. Sie ist die Miteigentümerin der 1997 gegründeten Firma, in die die Firmen Prima vista und Simop Deutschland aufgingen.
Doch vorerst begann 1993 die Partnerschaft mit der Firma Simop in Frankreich. Am Anfang mit 30 Prozent an Simop Deutschland beteiligt gehörten Ralf Schimmelpfeng bald 100 Prozent. Die Lagerhaltung ging anfangs allein von Frankreich aus, in Deutschland wurde quasi aus der Wohnung heraus verkauft. Im Laufe der Zeit wurde eine Lagerhaltung in Deutschland immer notwendiger. 1994 kam ein Umzug in entsprechende Räumlichkeiten. „Wenn man die Brillen nicht einmal da hat und sie sich auch nicht angucken kann, kommt man einfach nicht weiter,“ erklärt Ralf Schimmelpfeng, der wegen Lizenzproblemen mit dem französischen Lieferanten die Zusammenarbeit inzwischen aufgegeben hat. Er spricht heute nicht mehr so gern über und mit der Firma.
Besser klappt die Zusammenarbeit mit seinem holländischen Partner Pajuk, der für ihn die Fassungen der Marke ‘Sir John’ herstellt. „Mit ‘Sir John’ bieten wir Fassungen, die sehr tragbar sind. Es sind nicht die total witzigen Fassungen, die dann nur im Schaufenster liegen. Sie sind modisch und haben eine hohe Umlaufgeschwindigkeit. In diesem Jahr konnte zum Beispiel unser Vertreter in Baden-Württemberg erst drei Wochen später in Urlaub fahren, weil er in diesen eigentlich schlechten Zeiten so ungeheuer viel zu tun hatte,“ freut sich Annemette Schimmelpfeng.
Auch von der Traditionsmarke Skaga, die seit August endlich wieder auf dem deutschen Markt von AS Brillenmode vertrieben wird, versprechen sich beide Schimmelpfengs sehr viel. Da auch hier die Lagerhaltung für den deutschen Markt übernommen werden soll, stoßen die bereits mehrfach erweiterten Räumlichkeiten schon wieder an ihre Grenzen. Die Lagerhaltung für alle Fassungen (James Bond, Sir John und Skaga) nimmt immens viel Platz in Anspruch. „Obwohl unser holländischer Hersteller sehr flexibel auf uns reagiert und auch Fassungen innerhalb von 48 Stunden auf dem Tisch liegen, ist uns die eigene Lagerhaltung sehr wichtig. Wir können noch schneller reagieren,“ erklären die Schimmelpfengs, die viel Wert auf Service legen. Das betrifft auch das Reklamationsverhalten. Ist zum Beispiel bei einer nicht mehr lieferbaren Fassung ‘die Farbe ab’, kann der Kunde sie zur Farbbeschichtung an eine Werkstatt schicken, bekommt von AS für seine Mühe und Kosten eine höherwertige Fassung gratis zugesandt.
Leben und Leben lassen ist hier die Devise.
Nachdem in diesen Tagen der neue ‘James Bond’ in die Kinos kam, sollten sich die Augenoptiker – wenn denn der ‘Run’ auf die Brillen losgehen sollte – frei nach dem Protagonisten einen Namen merken: „Unser Name ist Schimmelpfeng. Ralf und Annemette Schimmelpfeng“.
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