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Identitätsbrise

Transparent/Werkstatt für Gestaltung
Identitätsbrise

Einst lockte die böse Hexe Hänsel und Gretel mit verführerischen Auslagen in ihr Häuschen, um sie dann für ihre hinterlistigen Absichten zu nutzen. Sie bediente sich dabei aller Verführungsmechanismen, um die Opfer dahin zu kriegen, wo sie sie haben wollte. Böse Absichten oder gar Hinterlist sind bei der Schaufenstergestaltung sicher nicht im Spiel, vielmehr die Absicht, den Kunden zum Kauf zu verführen.

Das Schaufenster ist in diesem Zusammenhang ein unverzichtbarer Partner in der erfolgreichen Akquise.

Die Auslage ist und bleibt die wichtigste und kostengünstigste Kommunikationsmöglichkeit mit potentiellen Kunden. Dieses Medium – wirksam eingesetzt – weckt Wünsche und Träume beim Betrachter, und hilft, neue Kunden und mehr Umsatz zu gewinnen. Dabei gilt jedoch: Innen muss das erfüllt werden, was Außen angekündigt wurde. Hänsel und Gretel sind in eine Falle geraten. Beim Kunden verhält es sich allerdings anders, er kann ganz nach Belieben das Geschäft einfach verlassen. Jedes Unternehmen besitzt, ob bewusst oder unbewusst gesteuert, eine Persönlichkeit bzw. Unternehmensidentität.
Eindeutige Signale senden
Nicht jedes Unternehmen muss an diesem Zustand etwas ändern, aber jeder Betrieb sollte sich die Zeit nehmen, zu reflektieren, ob der momentane Stand der eigenen Identität den Erwartungen des Kunden gerecht wird.
Hier wäre zu beachten, ob die Eigenwahrnehmung mit der Fremdwahrnehmung übereinstimmt. In vielen Fällen wird sich herausstellen, dass Potentiale und damit Wettbewerbsvorteile ungenutzt bleiben. Die Entwicklung einer Corporate Identity mit einem Corporate Design hat weit reichende Folgen für alle Bereiche eines Betriebs.
Ein stimmiges und beeindruckendes Schaufenster lässt beim Betrachter ein einheitliches Bild und eine entsprechende Absicht vermuten.
Und umgekehrt, wird ein belanglos gestaltetes Schaufenster eindeutige Signale ins Unterbewusstsein der vorbeiflanierenden Mitmenschen senden.
Identität durch Individualität
Ursula Fritz bietet mit ihrer Agentur Transparent seit Jahren Werbevorhaben und Corporate Design für Augenoptiker an. Seit Herbst 2005 entwickelt sie ihre Aktionen in Zusammenarbeit mit der Grafikdesignerin Ines Wallum. Beide sprühen vor Ideen und haben zusammen noch viel vor: “Wir möchten den Unternehmen einen Werbeweg jenseits des “mainstreams” aufzeigen und streben danach, die einzigartige Identität des jeweiligen Geschäfts zum Vorschein zu bringen“, erklärt Ursula Fritz, die Gründerin von Transparent. Der Kern jeder Identität ist die “Individualität”. Dabei sind wichtige Fragen: Wo liegen Ihre Vorteile gegenüber Ihrem Mitbewerber? Wie kann man diese am Effektivsten darstellen? Transparent hat sich zum Ziel gemacht, mit seinem Angebot Kopf und Herz der Kunden anzusprechen.
Sich von der Masse abheben
Täglich werden wir mit gigantischen Mengen an Bildern und Informationen konfrontiert, und das nahezu pausenlos. Permanent nehmen wir über unsere Sinne Impulse auf, müssen sie erkennen, einordnen und auf sie reagieren. Unser Gehirn kann diese Reizüberflutung nur dann sinnvoll bewältigen, wenn es die eintreffenden Impulse sehr stark selektiert. Wir müssen heute mehr denn je Informationen
verarbeiten, bevor wir uns für ein Produkt entscheiden können.
In diesem Zusammenhang wird die Botschaft, die wir mit Werbung senden – die Corporate Identity – immer wichtiger. Produkte kommen und gehen, aber das Unternehmen bleibt als Konstante bestehen. Diese Positionierung gilt es aufzubauen und weiterzuentwickeln.
Ein wesentliches Ziel effektiver Unternehmenskommunikation ist dabei der Aufbau von Vertrauen in das Angebot, in die Entwicklung des Unternehmens und in die Mitarbeiter, die dies ermöglichen.
Wandel bringt Wachstum
Ein gutes Beispiel ist Achim Pötschke, Inhaber des erfolgreichen Fachgeschäfts „Optik am Viehmarkt“ in Hammelburg. Seit mehreren Jahren arbeitet der Augenoptiker mit der Agentur „Transparent“ zusammen und räumt seiner Werbung und Schaufenstergestaltung einen hohen Stellenwert ein: „Manchmal entscheiden wenige Sekunden, ob ein vorübergehender Passant zu einem interessierten Betrachter und Kunden wird. Erfolg ist kein Zufall, er ist planbar und berechenbar. Schaufenstergestaltung und Werbung sollte daher mit großer Sorgfalt, Kreativität und Fachwissen umgesetzt werden.“
Sein Erscheinungsbild ließ Achim Pötschke vor kurzem von Ursula Fritz neu konzipieren. „Wir sind ein modernes Optikunternehmen, das Zeitgeist, Professionalität und Feingefühl repräsentiert. Diese Faktoren konnten wir mit unserem alten Erscheinungsbild nicht mehr überzeugend kommunizieren. Es war an der Zeit, das ‚Outfit‘ der inneren Entwicklung anzupassen. Eine Investition, die vor allem unseren Kunden zu Gute kommen soll“, freut sich Pötschke. Die Investition hat sich bezahlt gemacht. In Zeiten, in denen viele Mitbewerber über Umsatzeinbußen klagen, kann sich der Augenoptiker über wachsenden Umsatz, viel positives Feedback und jede Menge treuer Kunden freuen. „Ich wurde sogar von einem Glashersteller auf die Vielzahl meiner Aufträge angesprochen“, berichtet Pötschke.
Man kann nicht nicht kommunizieren
Wer nicht kommuniziert, vermittelt auch eine Botschaft. Wer allein auf die kalten Fakten seines Produkts vertraut, wird nie heiß gehandelt werden. Wer sich nur hinter seinem Logo oder Namen versteckt, wird schnell als substanzlos enttarnt. Verschlossenheit macht misstrauisch. Einsilbigkeit wirkt hölzern, langweilig und unattraktiv. Großartige Läden erobern Herz und Verstand ihrer Fans gleichzeitig. Wo der Handel sich immer ähnlicher wird, wird ein Unternehmen ohne emotionalen Esprit nicht mehr wahrgenommen.
Und was die böse Hexe betrifft: Bei ihr stimmten die äußerliche und die tatsächliche Identität leider nicht überein – ihr wurde dafür bekanntlich ganz schön eingeheizt. Fri/ Lo
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