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Aufwärtstrend in der Augenoptik

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Aufwärtstrend in der Augenoptik

Aufwärtstrend in der Augenoptik
Umsatzentwicklung in Mrd. Euro incl. MWSt. Quelle: ZVA
„Ein Umsatzwachstum von zehn Prozent verzeichnet das deutsche Augenoptikerhandwerk für das vergangene Jahr 2005.“ Das gab der Zentralverband der Augenoptiker (ZVA) auf seiner Jahrespressekonferenz in Düsseldorf bekannt. Jedoch liegt der Umsatz mit 3,37 Milliarden Euro bei minus 15 Prozent im Vergleich zum letzten „Normaljahr“ 2002 vor Einführung des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes (GMG) zum Januar 2004.

Mit der Umsatzsteigerung von 2005 habe sich die Entwicklung nach den Einbrüchen des „Horrorjahrs“ 2004 von über 30 Prozent umgekehrt, konstatierte ZVA-Präsident Thomas Nosch und nannte dafür zwei Gründe: „Die Augenoptik hat sich weitestgehend von den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen emanzipiert. Zum anderen profitiert die Branche von den positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.“
Die leichte Marktkonsolidierung in der augenoptischen Branche zeigt sich beim Umsatzzuwachs aller Segmente: Dabei verzeichnete der mit 79,4 Prozent größte Anteil der handwerklichen Brillenoptik mit 11,83 Prozent einen Anstieg von 2.393 (2004) auf 2,676 Milliarden Euro brutto. Die Anzahl der verkauften Brillen wuchs um 8,3 Prozentpunkte von 8,4 (2004) auf 9,1 Millionen Stück im vergangenen Jahr.
Weiter reduziert hat sich der Anteil des Umsatzes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) am Gesamtumsatz der Branche. Lag der Umsatz 2004 noch bei 3,8 Prozent, so betrug er 2005 mit 47 Millionen Euro nur noch 1,7 Prozent. Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Brillen, Kontaktlinsen und sonstige Sehhilfen lagen im Jahr 2005 nur noch bei 56 Millionen Euro.(2004: 116 Millionen Euro).
Zahl der Beschäftigten und Auszubildenden geht zurück
Dass das Augenoptikerhandwerk längst nicht das Niveau vor Einführung des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes erreicht hat, zeigen die Beschäftigtenzahlen sowie die Anzahl der Auszubildenden. Beide sind bereits im vierten Jahr in Folge rückläufig: Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Auszubildenden um rund elf Prozent auf 5335. Die Zahl der Beschäftigten ist mit 1200 von 45.000 (2004) auf 44.300 im Jahr 2005 ebenfalls rückläufig.
Dagegen hat die Zahl der augenoptischen Betriebe im Jahr 2005 zugenommen. Mit 10.001 Betriebsstätten gab es 90 mehr als im Jahr zuvor. Das heißt, die Atomisierung der Branche hält an und der Wettbewerb nimmt zu.
Rechtliche Abgrenzung gegenüber den Augenärzten
Über die Präsentation der Wirtschaftsdaten hinaus vollzog ZVA-Präsident Thomas Nosch eine Positionierung des Augenoptikerhandwerks vor dem Hintergrund zunehmender Rechtsstreitigkeiten zwischen Augenoptikern und Augenärzten. Er wies auf mehrere Fälle von Augenärzten hin, die Brillenglasberatungen auf Privatzahlerbasis anbieten und machte deutlich, dass ein solcher Angriff auf die Kernkompetenzen der Augenoptiker nicht hinzunehmen sei. Der Versuch von Brillenberatung und –verkauf seitens der Augenärzte sei allein schon aufgrund der langen medizinischen Ausbildung volkswirtschaftlich zu teuer und bedeute für den Verbraucher möglicherweise doppelte Kosten. Nosch bekräftigte die Absicht des ZVA, der wirtschaftlichen Expansion der Augenärzte auf dem gewerblichen Gebiet der Augenoptik gerichtlich Einhalt zu bieten und Grenzen zu setzen.
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