Die Landesbezirksfachklasse für Augenoptik an der Berufsschule in Bruchsal verabschiedet ihre Absolventen 2008 – und ihren Leiter Walter Fichtner
Fast wäre sie „untergegangen“ – die feierliche Entlassung der 3 Abschlussklassen der Landesbezirksfachklasse für Augenoptik an der Bruchsaler Balthasar-Neumann-Schule1, nämlich untergegangen in den Lobeshymnen, die zur gleichfalls stattfindenden Verabschiedung ihres langjährigen Leiters, Studiendirektor Walter Fichtner, angestimmt wurden.
Die „Ouvertüre“ des Abends lag in den Händen Herbert Schäffners, Leiter der Balthasar-Neumann-Schule1, unter deren Dach die Augenoptiker Nordbadens ausgebildet werden.
Nachdem der Schulleiter die jeweiligen Klassenbesten ausgezeichnet hatte, verlieh Stefan Lacherbauer den „Azu-Blick-Preis“ der Firma Carl Zeiss an Sarah Kühn, die überragende Absolventin der diesjährigen Abschlussklassen.
In die Kompetenz Dieter Matterns als Obermeister der Augenoptikerinnung Nordbaden und frisch „gebackener“ Vorsitzender des Südwestdeutscher Augenoptikerverbandes (SWAV) fiel es, die Praxisbesten mit Urkunde und Buchpreisen zu ehren. Zum eigentlichen Highlight der Veranstaltung avancierte dann aber die Verabschiedung des „Grand Seigneur“ der nordbadischen Augenoptik, Walter Fichtner – umrahmt von Eigenkompositionen der Rock-Band JJ 67, deren Leader Jörg Richter ebenfalls Absolvent der Bruchsaler Optikabteilung und Schüler Fichtners war.
Herbert Schäffner und Dieter Mattern hoben die großen Verdienste hervor, die sich der Diplom-Physiker über viele Jahre hinweg erworben hatte – insbesondere den ungewöhn-lichen Werdegang sowie die Vielseitigkeit des künftigen Pensionärs, der sich quasi als „Allzweckwaffe“ auszuzeichnen vermochte.
Nach dem Physikstudium an der Uni Stuttgart kam Fichtner Anfang 1973 an die Bruchsaler Gewerbeschule, wo er lange Jahre am Technischen Gymnasium Mathematik, Physik und EDV unterrichtete. Daneben engagierte er sich ab 1975 auch in der Abteilung Augenoptik der Schule, deren Leitung er 1993 übernahm. So wurden es bis heute 33 Jahre, die der engagierte Lehrer und Berufspädagoge – der theoretischen Ausbildung der Augenoptiker von Mannheim bis Calw und Mosbach bis Baden-Baden widmete. Nebenher veröffentlichte er mehrere wissenschaftliche Arbeiten.
Drei Jahrzehnte war Walter Fichtner Mitglied im Prüfungsausschuss der Augenoptikerinnung Nordbaden, im Berufsbildungsausschuss des SWAV und 1998 in der Lehrplankommission Augenoptik des Kultusministeriums Baden-Württemberg.
Nach langjähriger Unterrichtserfahrung in den früheren Meisterkursen der BNS1 übernahm Fichtner 2001 auch die Leitung der Meisterprüfungskommission Augenoptik der Handwerkskammer Karlsruhe, die auch weiterhin an der Bruchsaler Schule prüft.
Von 1974 bis 2004 war Fichtner mit der Erstellung des Stundenplanes der BNS1 betraut.
In 1998 und 1999 leitete er darüber hinaus den Aufbau eines schulinternen Computernetzes zur Schulverwaltung, das er bis 2006 auch betreute.
„Es war mein berufspädagogisches Anliegen, die anspruchsvolle Tätigkeit der jungen AugenoptikerInnen wissenschaftlich zu beleuchten und durchschaubar zu machen, um ihnen so eine größere Souveränität im beruflichen Handeln zu ermöglichen, die jeden Beruf schöner macht. Dies ist der tiefere Sinn der ‚Theoria‘ im System der Dualen Berufsbildung“, sagt der scheidende Optiklehrer.
Referent für Öffentlichkeitsarbeit Ulrich Brefka, Bruchsal
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