Etwas Theorie
Markus Knopp, Dozent für Augenoptik bei der Handwerkskammer Dortmund, ging in seinem Vortrag auf die theoretischen Grundlagen und Besonderheiten bei der Versorgung mit Sportbrillen ein. In ruhiger und wie immer souveräner Art und Weise gelang es ihm wieder einmal, „graue“ Theorie lebendig an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu vermitteln. In seinen Ausführungen beschrieb er unter anderem den Zusammenhang der Schutzfunktionen in Bezug auf UV-Licht, Blendung, Zugluft und Verletzungen um Leistungen zu optimieren. Höher, schneller und weiter mit optimierten Reaktionszeiten und minimalem Energiebedarf ist das Ziel einer optimalen Versorgung. Mit seinen Ausführungen legte er den Grundstein für die zweite Referentin.
Anforderungen an die Fassung und Wünsche des Trägers
Cornelia Keese, Bachelor of Science, Junior Produktmanagement Brillenglas bei der Deutsche Augenoptik AG in Mühlacker zeigte zuerst sehr deutlich, wie groß der Gesamtmarkt in der Sportoptik ist. Über 40 Millionen Menschen über 14 Jahre sind sportlich aktiv. Und Sport kostet Geld. Für Laufkleidung wird durchschnittlich 300 Euro ausgegeben, ein Golfer braucht mehr als 2000 Euro. Keese erklärte, was ein Sportoptiker im Geschäft überhaupt alles benötigt, um mit einer Sportbrillenabteilung erfolgreich starten zu können.
Drei Faktoren sind bei der Versorgung zu beachten: Der Träger, die Fassung und das Brillenglas. Entscheidend sei aber, welche Anforderungen ein Sportler an seine Sportbrille hat. Die Anamnese ist laut Keese der entscheidende Faktor zum Erfolg. Die Referentin ging auf die Vielzahl von Anforderungen in unterschiedlichster Weise ein und zeigte deutlich auf, welche unterschiedlichen Versorgungsmöglichkeiten existieren.
Der Praxisvortrag
Bernd Willer, Augenoptikermeister aus Garmisch-Partenkirchen, bekannt als „Der Alpenoptiker“, sprach als Praktiker zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Nur wer Profil zeigt, Sport selber aktiv betreibt – Willer ist aktiv im Bergsport, Radsport, Ski alpin, Skitouren und im Langlauf – kann auf Augenhöhe und mit dem notwendigen Gespür optimale Brillen verkaufen. Auch er betonte die Wichtigkeit der Anamnese. Entscheidend sind die Bedarfsanalyse, das Sehprofil und dem Kunden zuzuhören, was er denn überhaupt für Ansprüche hat. Als wichtigen Tipp gab er dazu, vier Fragen zu stellen.
- Welchen Sport betreiben Sie?
- Wie?
- Wo?
- Wann?
In einem Testbereich im Augenoptikergeschäft sollten die Kunden die Funktionalität ausprobieren können. Dazu kann hilfreich sein: Die Windmaschine, ein Laufband, ein Golfputting-Green und viele Demonstrationsplätze für die unterschiedlichen Brillengläser.
Bernd Willer gab in seinem Vortrag die Bestätigung, dass Sportoptik einen Heidenspaß machen kann und man damit auch noch Geld verdient.
Weiterer Innovationstag in Berlin
Bedingt durch den großen Erfolg dieser Innovationstage wird DER AUGENOPTIKER am 5. November 2017 in Berlin einen weiteren Innovationstag mit dem Thema „Augenoptik 4.0“ veranstalten. In einer der nächsten Ausgaben werden wir Ihnen das spannende Programm präsentieren.