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„Wartungsfreie Brille war das Ziel“

WooDone
„Wartungsfreie Brille war das Ziel“

In Vahrn, einem kleinen Stadtteil von Brixen, hat sich binnen weniger Jahre ein Startup-Unternehmen zu einem ernstzunehmenden Marktteilnehmer entwickelt. Der Holzbrillenhersteller WooDone liefert ordentliche Qualität zu vergleichsweise günstigen Preisen. Die beiden Firmengründer Klaus Tavella und Thomas Oberegger berichteten in einem exklusiven Gespräch mit AO-Chefredakteur Theo Mahr über ihren Weg in die augenoptische Branche.

Der war nämlich mehr oder weniger ein Zufall. Zum Start des Unternehmens war ein Dritter im Bunde, ein befreundeter Augenoptiker. Tavella und Oberegger kommen aus der Baubranche, in der sie immer noch überaus erfolgreich tätig sind, und hatten von Brillen mal gar keine Ahnung. Trotzdem gingen sie zur opti 2012 erstmals an Start zur opti in München. Mit zwei Modellen in acht Holzarten…

Das Ergebnis war ernüchternd. „Wir hatten 2010 die ersten Experimente gestartet, aber die ersten Brillen boten keine gute Qualität“, erzählt Tavella. Das Erstmodell kam sehr spartanisch daher, und WooDone verkaufte gerade mal 60 Stück bei der opti 2012.
Zurück in Südtirol setzten sich die Freunde zusammen und trafen eine wegweisende Entscheidung. „Entweder wir machen was Besseres oder wir lassen`s ganz bleiben.“ Der Ehrgeiz und die technischen Kenntnisse ließen die beiden weitermachen. „Wir haben viele Augenoptiker gefragt und deren Hinweise beachtet“, erzählt Tavella. Bis August 2012 verbrachte man unzählige Stunden in der Werkstatt, stellte alles aus der Anfangszeit auf den Kopf.
Mit Erfolg: Zur Silmo 2012 präsentierten die Südtiroler das, was sie sich von Anfang an zum Ziel gemacht hatten. Holzbrillen, die günstiger als die der Mitbewerber sind und trotzdem eine hohe Funktionalität aufweisen. Das Scharnier kam nach innen, das Logo auch, um das Holz nicht zu unterbrechen. Acht Modelle in drei Holzarten waren das, was die Optiker sehen und haben wollten. Inzwischen sind es zwölf Modelle, eine vierte Holzart kommt in Kürze hinzu, Nasenpads sind längst integriert, aber auch an diesem Detail wird aktuell nochmals gefeilt. Die Verglasung ist einfach.
Leim macht’s möglich
Der Clou der Holzbrillen ist allerdings etwas ganz anderes: Der Leim. Vielen Augenoptikern war immer ein Dorn im Auge, dass die starren Holzbrillen nicht wirklich anpassbar waren. Das ist nun anders. Die Holzbrillen lassen sich in fast identischer Weise anpassen wie Acetatbrillen. Einzige Ausnahme: Das Bügelende. Man kann es nicht gegen die Maserung krümmen, da sonst das Furnier zu brechen droht. WooDone legt deswegen jedem Neukunden eine Probefassung zum Testen in die Bestellung. „Man muss ein Gefühl dafür bekommen, aber den Augenoptikern in Deutschland liegt das, die können das auf jeden Fall durch ihre qualifizierte Handwerksausbildung“, meint Oberegger.
Interessant ist die außergewöhnliche Werbekampagne, deren Motive in jedem Schaufenster das Interesse der Passanten wecken. Handgemacht wie die Brillen, die Freundinnen und Freunde als Models „missbraucht“ und als Star den Alm-Öhi – sehr sehenswert. Es gibt keine Mindestabnahmen, auch wenn ein Einkauf unter zehn Exemplaren wenig sinnvoll erscheint. Dazu gibt’s viel Material für das Geschäft und für die Werbung, der Kundenservice ist dreisprachig, die Lieferung erfolgt binnen vier Wochen. Und selbst Einzelanfertigungen sind – gegen Aufpreis – möglich.
Qualitätsprobleme gab es bislang nicht in außergewöhnlichem Maße, wenn man mal von den Erstmodellen absieht. „Alle Brillen werden mit einem hautverträglichen Lack versiegelt“, erklärt Tavella. So sind die aus acht Schichten Furnier bestehenden Modelle vor Wasser geschützt, auch wenn man jetzt nicht unbedingt damit tauchen sollte. Einen Überblick zum Angebot aus Südtirol gibt es im Internet unter www.woodone.it oder beim Außendienst, der nun nach einigen Anlaufschwierigkeiten auch flächendeckend steht.
Theo Mahr
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