Startseite » News » Brillentrends »

Optimistischer Start ins Jahr

ISPO 2011
Optimistischer Start ins Jahr

Bestens gelaunt strömten zu Tausenden die Fachbesucher zur 41. ISPO nach München. Insbesondere zeigte der wunderbar konstante und frühe Winter Wirkung: Von Ende November bis Mitte Januar lag über ganz Deutschland Schnee. Skibekleidung, Skier, Snowboards, Skischuhe und Accessoires (Helme, Brillen) fanden reißenden Absatz. Nur bei Schlittschuhen hemmte der viele Schnee den Abverkauf. Manfred Gründler hat sich für die AO-Redaktion auf der größten Sportmesse der Welt umgeschaut.

Reger Betrieb in allen Hallen
Der Messeveranstalter meldet komplett ausgebucht: Alle 16 Hallen mit 185.000 qm Ausstellungsfläche der Neuen Messe Riem belegt und einen neuen Besucherrekord von 80.000 Besuchern, davon zwei Drittel aus dem Ausland, gab es auch noch. Top ebenso die Zahl von 2267 Ausstellern.

Auch wenn Revolutionäres fehlte, so gab es doch auf vielen Feldern sinnvolle Innovationen und Verbesserungen. Nicht jedes Jahr kann eine neue Sportart präsentiert werden.
Ökobewusstsein steigt
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sind für die Sportartikelbranche keine Fremdwörter mehr. Es wird mehr auf den optimierten Rohstoffverbrauch bei der Herstellung geachtet, giftige Substanzen beim Färben und Imprägnieren sind verschwunden, Arbeitsbedingungen in der Produktion wurden verbessert und kontrollierbar gestaltet.
Und das ist neu: Es kümmern sich die Firmen darum, wie die Produkte nach dem Ende ihrer Gebrauchsdauer bzw. Lebenszeit wiederverwendet und recyclisiert werden können. Zur ISPO 2011 wurde hier das Unternehmen ZIMTSTERN aus der Schweiz mit dem Umweltprädikat „ispo Eco Responsibility Award“ ausgezeichnet. Unter ihrem eigenen Label „Zimtstern Re:“ stehen ökologische Standards wie „bluedesign“ ( Umwelt- und Gesundheitslevel in der Textilindustrie und soziale, hier z.B. Verhaltenskodex und die Mitarbeit in sogenannten „NGO´s“ (Non Goverment Organisations).
Praktisch gewinnt
Der Erfolg von neuen Produkten hängt stark von der Problemlösung für Konsumenten ab.
Scheibenwechsel bei Brillen ist gut, das möchten die Ski- oder Radfahrer und die meisten Sportler, die im Outdoorsport auf unterschiedliche Lichtverhältnisse reagieren wollen. Dieses Problem wurde durch unterschiedliche Filterscheiben bereits gut gelöst. Wer aber kennt nicht das Problem, wenn bei Wind und Wetter, Kälte, Schnee und Regen die Finger klamm sind und die Scheibe zwar raus, aber die benötigte nicht rein will?
OAKLEY hat auf der ISPO sein sogenanntes Switch-Look vorgestellt: Ein kleiner, seitlicher Hebel am Skimaskenrahmen wird betätigt, der die Scheibe ohne Verzerrung wieder arretiert. Diese Technologie wurde bisher nur bei den Sonnenbrillen angewendet und nun bei den Skimasken in modifizierter Form eingesetzt. So ist es auch für Grobmotoriker möglich, auch mit Skihandschuh den Hebel zu betätigen.
Weniger spektakulär liefert die Firma Helt pro aus Sachsen eine ebenso pfiffige Lösung.
Wir wissen, wie notwendig ein Helm für Ski und Snowboardfahrer ist, mittlerweile tragen weit über 40 % der Erwachsenen und fast alle Kinder und Jugendlichen einen Helm. Gleichzeitig sind aber auch Skimützen und insbesondere die gehäkelten Oldies mit Bommel schwer im Kommen. An vielen Ständen konnte man dieses Angebot beobachten. Nun haben schlaue Sachsen die Skimütze mit Helmschale vorgestellt: buntes trendiges Mützendesign außen, Sicherheit durch Hartschale mit Strickpolster innen. Jetzt braucht keiner, der auf Style und Sicherheit Wert legt, Abstriche machen.
Die Idee ist nicht neu, aber ziemlich praktisch. Die schwedische Brillenfirma Bliz hat aufklappbare Sonnenbrillen für Skilangläufer im Programm. Ein schneller Griff an die Scheibe, und schon geht’s rein in den schattigen Wald oder zum steilen Anstieg, wo mehr Ventilation sinnvoll ist.
20 Jahre brand new
Ein Besuch der Sonderausstellung ISPO brand new lohnt sich immer: Hier gibt die Messeleitung neuen Firmen, start-ups mit ihren kreativen Ideen eine Plattform zu günstigen Ausstellungskonditionen. Innovativ, was ein Hersteller aus der Schweiz namens fun-care von Luftkissenschlitten vorstellte. Ein variables Sportgerät für Kinder bis zum Hightech-Gerät für Erwachsene ist alles möglich. Lenkbar durch Gewichtsverlagerung und Spurrillen an der Unterseite. Ein echtes Funmobil, das den Schnee auf der Piste und im Tiefschnee stauben lässt. Erste Wettbewerbe fanden bereits statt.
Eine internationale Jury wählt alljährlich die besten Innovationen aus. Diesmal ging der Preis „ispo brand new over all winner“ an 360°ball aus Südafrika. Fast eine neue Sportart ist es dann dennoch: Eine Mischung aus Squash und Tennis wird zu viert im Plexiglasrund mit einer großen mittigen Schale gespielt. Die Spieler müssen sich mit Aufschlag in der runden mittigen Schale die Bälle zuspielen, die Plastikwand, die das Rondell bildet, kann als Bande verwendet werden. Zur ISPO fanden vor Publikum die Weltmeisterschaften statt. Interessant für die Optik: Wie bei Squash wird das Tragen von Schutzbrillen dringend empfohlen.
Technischer Schnickschnack oder notwendiges Accessoire, der Markt wird entscheiden ob ein kleines Display, das in der rechten Ecke der Skimaske dem Träger Informationen liefert, sinnvoll ist. Per Knopfdruck können die aktuelle Geschwindigkeit, Höhe, Temperatur oder Uhrzeit abgerufen werden. Hersteller sind junge Kanadier von Recon Instruments.
Ideal für alle Camper und Outdoorsportler: Die tragbare Solaranlage des amerikanischen Herstellers goal zero. Je nach Dimensionierung liefern die mobilen und extrem leichten Solarpanelen Strom fürs Handy, Digicam, Messgeräte und Lampen wie Laptop. Jetzt muss nur noch die Sonne scheinen !
Rückkehr der Großen
Auch auf der opti ´11 war es unübersehbar: Einige der Branchenriesen sind zurückgekommen. So wie italienische Brillenhersteller wieder in München Flagge zeigen, scheinen auch auf der ISPO die Giganten der Sportbranche nicht auf diese Messe dauerhaft verzichten zu wollen. War adidas nach seinem spektakulärem Auszug gleich wieder mit einem kleinen Stand mit Sportbrillen vertreten, so konnte man dieses Jahr, wohl etwas versteckt in einer hinteren Halle eine große Präsenz im Fitness- und Kampfsport beobachten. Im Verbund mit Reebok waren Schuhe, Sportgeräte und Bekleidung zu sehen. Noch weit davon entfernt, eine ganze Halle wie früher zu füllen, aber man muss augenscheinlich sein Image verbessern. Sicher werden auch Puma und Nike nachziehen Letztere waren mit Nike Action Sports im Teilbereich Boardsports vertreten.
Vielleicht hat den Großen der Branche auch die Umfrage nach der Beliebtheit der Lieferanten der Sporthändler zu denken gegeben. Das Fachblatt SAZ (Sportartikelzeitung) meldet schlechte Werte für sie: Unter den Top 100 landet Adidas auf Platz 46, Puma Platz 64, Nike Platz 88. Auch wenn diese Werte statistisch etwas ungesichert erscheinen (nur etwa 320 Sportfachhändler bei sonst üblichen 1000) so geben sie zumindest eine Tendenz an. .
Viele interessante Neuheiten also, die einen Besuch lohnen aber auch ziemlich müde machen. Gut dass es bei Chiemsee große Liegen zum Ausruhen gab!
Manfred Gründler
Aktuelles Heft


ao-info-Service

Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der ao-info-Service? Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:













Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum ao-info-Service freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des ao-info-Service.
AGB
datenschutz-online@konradin.de